Die Forschungsaktivitäten dieses WP zielen auf eine Evaluierung der Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment) von Prozessketten, die den Wert von Abfallholz durch nachfolgende Schritte maximieren: Extraktion von hochwertigen Molekülen zur ernährungsbedingten oder pharmazeutischen Verwendung, Vergasung oder Pyrolyse zur Energiegewinnung bis zur Produktion von Pflanzenkohle und ihre Verwendung in der Landwirtschaft.
Die Struktur und die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Pflanzenkohle hängen vor allem von Biomassenherkunft und von den Arbeitsbedingungen/Betriebsbedingungen der Vergasungs- und/oder Pyrolyseprozesse. Die Eigenschaften beeinflussen die Wirkung der Pflanzenbiokohle auf die Böden, in die sie eingearbeitet wird und in denen sie einen potentiellen Nutzen hervorrufen kann. Sowohl der Transport und die Einarbeitungsmethode als auch die Herstellungsmethode üben einen Einfluss auf die Energiebilanz aus und müssen deshalb miteingerechnet werden. Die agronomischen Vorteile, die aus dem Einsatz der Pflanzenkohle hervorgehen (Produktivitäts- und Qualitätssteigerung, Verbesserung der Wasser- und Düngernutzung), können langfristig eine andere Bodennutzung bewirken. Um eine Lebenszyklusanalyse der Verwendung der Pflanzenkohle in der Landwirtschaft durchzuführen, werden mögliche Lieferketten der Holzbiomasse, Vergasung/Pyrolyse, Herstellung und Verwendung der Pflanzenkohle ermittelt. Nach den ISO-Normen 1440 und den Leitlinien des europäischen Forums für Lebenszyklusanalyse (LCA) werden dann die Systemgrenzen und die Referenzsysteme ermittelt. Es wird ein Modulsystem verwendet. Für jeden Schritt des Produktionsprozesses werden LCA-Attribut-Module definiert: Herstellung der Biomasse, Extraktion von hochwertigen Molekülen, Vergasung/Pyrolyse, Verwendung der Pflanzenkohle; für jeden Schritt werden dann Module zur Evaluierung der indirekten Folgen beschrieben.