WOOD-UP ist ein angewandtes Forschungsprojekt, das darauf abzielt, Ergebnisse zu erzielen, die wirkungsvoll in den Schlüsselsektoren (Landwirtschaft, Energie, Umwelt) der Südtiroler Wirtschaft umgesetzt werden können. Die Vergasung von Holzbiomasse für die Erzeugung von Wärme und Strom ist eine nachhaltige Form der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen. Dennoch gibt es immer noch Schwächen, die verbessert werden können. Unter diesen ist die Produktion eines festen Nebenprodukts (Pflanzenkohle), welche reich an Kohlenstoff ist und heute als zu entsorgender Abfall behandelt wird, wodurch es zu einem wirtschaftlich-ökologischen Kostenfaktor wird. Aktuelle Forschungen haben gezeigt, dass Pflanzenkohle eine wertvolle Ressource sein kann, wenn sie in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer eingesetzt wird. Seine physikalisch-chemischen Eigenschaften und damit seine Eignung für den Einsatz in der Landwirtschaft hängen jedoch von der Art des Ausgangsmaterials und von den Betriebsparametern des Vergasungsprozesses ab. Die Eigenschaften der in Südtirol erzeugten Pflanzenkohle sind nur teilweise bekannt und ihre Eignung, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, ist unbekannt. Ein zweiter Aspekt betrifft das Rohmaterial. Die lignin- und zellulosehaltige Matrix, welche in den Holzvergasungsanlagen verwendet wird, ist potentiell reich an sekundären Substanzen, die von Interesse für die pharmazeutische, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie sein könnten, wenn sie vor der Energiegewinnung extrahiert werden und somit die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der gesamten Kette erhöhen. In diesem Zusammenhang möchte WOOD-UP:

1) Die energetische Effizienz der aktuellen Systeme der Holzvergasung und der von ihr erzeugten Biokohle charakterisieren;
2) Die Möglichkeit überprüfen, Stoffe mit hohem Mehrwert aus der Holzbiomasse zu gewinnen;
3) Die Wirkung von in den Boden eigearbeiteter Pflanzenkohle auf die Fruchtbarkeit der Südtiroler Weinberge und Apfelplantagen, auf die Qualität der Produkte und auf die Emission von Treibhausgasen untersuchen;
4) Die Ergebnisse in einer Szenarioanalyse unter Verwendung von LCA integrieren.